Crowdsourcing - How Doritos changed the Super-Bowl

Heute widmen wir uns dem zweiten Teil der Serie über "Crowdsourcing". Falls ihr den ersten Teil verpasst habt, könnt ihr diesen hier nachlesen. Dort wurde der Begriff "Crowdsourcing" definiert sowie 2 Praxisbeispiele der Migros sowie von Lego vorgestellt.


Wenn du am Super-Bowl plötzlich in die Hauptrolle schlüpfst

Aus den USA gilt es in Bezug auf Crowdsourcing die YouTube-Kampagne von Chips-Hersteller „Doritos“ zu erwähnen. In der “Crash the Super Bowl-Kampagne“ konnten Personen persönliche „Doritos-Werbespots“ während 10 Jahren für den Super-Bowl kreieren. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr im folgenden Video bestaunen.

Diese wurde dabei als effektivste Super-Bowl Kampagne in der Jahresspanne 2010 bis 2015 ausgezeichnet. Dabei gab es neben unbezahlbaren Rum eine Million Dollars für den Gewinner. Vor dem Start dieser Kampagne waren viele Personen skeptisch über den Ausgang, da die grossen Player wie Pepsi oder Coca-Cola über angesehene Agenturen die Werbung gestalten liessen. Der Erfolg stellt dabei die Frage, ob durch Crowdsourcing klassiche Marketing-Agenturen obsolet werden können. Dieser Theorie nimmt sich Dirk Engel in der äusserst lesenswerten Kolumne im Spiegel an. Dabei stellt er fest, dass durch neue Crowdsourcing-Plattformen, künstliche Intelligenz oder Algorithmen die Konkurrenz von Agenturen wächst. Jedoch geht Engel nicht vom kompletten Aussterben der Agenturen aus. Diese sollten jedoch flexibler, besser organisiert und technologisch fortschrittlicher werden.



Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Eine Unternehmung kann durch Crowdsourcing Kosten einer Agentur einsparen. Weiter sind die Ideen der Kunden näher an den Marktwünschen. Zudem sind von Kunden erstellte Produkte grundsätzlich mit einer höheren Kundenloyalität einzuordnen. Die Kreativität ist durch eine grosse Anzahl von Personen aus der ganzen Welt als höher einzustufen als durch ein kleines Team in einem Grossraumbüro. Negativ könnte die  schwierige Organisation und Steuerung einer solchen Kampagne sein.

Aus Arbeitnehmersicht zeigen sich Vorteile, indem standortunabhängig für eine Unternehmung gearbeitet werden kann. Diese Personen sind jedoch nicht von der Unternehmung angestellt. Somit sind sie auch nicht versichert und erhalten keine Einzahlung in Rentenfonds. Zudem ist durch den harten, weltweiten Wettbewerb ein hoher Lohndruck vorhanden. Falls ihr mehr über die negativen Folgen für Arbeitnehmer erfahren wollt, hat der "Beobachter" unter dem Titel "Billge, willige Arbeiter - ohne jeden Schutz" einen Bericht veröffentlicht.

Einordnung im Marketing-Mix
Crowdsourcing hat in den 4P’s grundsätzlich überall Berührungspunkte. In Bezug auf „Promotion“ findet auf Crowdsourcing-Plattformen die Kommunikation zwischen Kunde und Hersteller statt. Durch Produkteoptimierung kann das „Product“ verbessert und kundennäher hergestellt werden. Der „Place“ kann sich zum Beispiel durch „Crowdfunding“ („Schwarmfinanzierung“, eine Form von Crowdsourcing) aufs Internet verschieben und das Produkt ist neu global erhältlich. Weiter kann der „Price“ durch neue, zusätzliche Informationen von der Community verändert werden.

Im dritten und letzten Teil der Serie "Crowdsourcing" konzentrieren wir uns auf den Teilbereich "Crowdfunding". Dabei profitiert ihr von wertvollen Tipps der Crowdfunding-Plattform "I believe in you".

Falls ihr mehr über die digital fortschrittliche Gesellschaft in Estland und den Informatioskrieg 2007 erfahren wollt, kann ich euch diesen Bericht unserer Kollegen ans Herz legen. Wer keine Angst vor der Zukunft hat, kann sich einen Tag auf der Welt im Jahr 2030 zu Gemüte führen.

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